Rolf Kühn

Lebensethos

Inkarnatorische Konkretionen originärer Lebensreligion

(Radikalphänomenologische Studien zu Religion und Ethik, Band 2)

Ausstattung

Einband: Paperback; Seiten/Umfang: 228 S.

ISBN

978-3-943897-33-3

Preis

29,90 Eur (D) mit MWSt.

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Um „Konkretionen“ eines radikalphänomenologischen Ethos handelt es sich in dieser Untersuchung insofern, als in den einzelnen Kapiteln ein vor-disziplinäres „originäres Wie“ des Erscheinens aufgesucht wird, welches allem geschichtlich bedingten Sprechen von Religion, Ethik, Ästhetik, Ökonomie und Kultur erst eine tragfähige Grundlage verleiht. Letztere zugleich als ethische Leiblichkeit im Sinne „subjektiver Praxis“ ohne weitere Signifikantenverweise zu verstehen, lässt aus jedem individuellen wie gemeinschaftlichen Bezug eine Inkarnationswirklichkeit werden, welche als „Lebensethos“ die ständige Potenzialisierung des Lebens als das unmittelbar Wirklichste offenbart – und somit selbst keiner distanzierenden Methode von Denken, Vorstellung, Politik oder Sprache mehr unterliegt. Jede ethische Praxis ist somit stets rein phänomenologische Wirklichkeit, wo die Leibaffektion gleichursprünglich religio und ethos impliziert, deren Bezug aus keinem menschlichen Handeln vor jeder regelhaften Anweisung weggedacht werden kann.

Inhalt

Vorbemerkung

 

I PHÄNOMENOLOGISCHE RADIKALITÄT

1 Leiblichkeit und Intensität als radikalphänomenologische Identitätsbestimmung
1.1 Leiblichkeit als praktisch-transzendentale Selbstapperzeption
1.2 Affektive Intensität als Immanenz jeglicher Erfahrung

2 Das Affektive als transzendentale Verlebendigung der Welt
2.1 Zum radikalphänomenologischen Verhältnis von Leben/Welt
2.2 Das Affektive als historiale Zeitlichkeit

3 „Wir, die Guten, die Glücklichen...“ – eine radikalphänomenologische Nietzschelektüre
3.1 Immanente Einheit von Individuum und Leben als „Stärke“
3.2 Die Einheit von Freude/Leid als „Glück“ des Lebens

 

II INKARNATION ALS HANDLUNGSVOLLZUG

4 Ursprüngliche Lebenspassibilität als „Erste Praxis“ bei Meister Eckhart
4.1 Der phänomenologische Ort der Geburt als Einheit von absolutem und geborenem Leben
4.2 Rein praktischer Sich-Bezug als Offenbarungsbezug und „Metaphysik der Erprobung“

5 Das Verhältnis von Zeit und Offenbarung bei Simone Weil
5.1 Zeit als Bewusstseinsfluss und lebendige Empfindung
5.2 Offenbarung des Guten und rein „aufmerksames Erwarten“

6 Radikalphänomenologische Narrativität als Transparenz des Lebens
6.1 Die Verlagerung der Sprachanalyse in unsere „transzendentale Geburt“
6.2 Affektive Sprachstruktur und in-karnatorischer Offenbarungsanspruch

 

III LEBENSETHIK DER ZUKUNFT

7 Die „Krisis“-Analyse der Kultur bei Husserl als transzendentale Frage
7.1 Die vorphänomenologische Kulturproblematik
7.2 Die transzendentale Krise der kulturellen Urstiftung als Vergessen des Lebens

8 Religion und jouissance bei Jacques Lacan und Michel Henry
8.1 Anerkennung und Kritik der Religion in der Psychoanalyse Lacans
8.2 Berührungspunkte zwischen dem späten Lacan und dem „religiösen Diskurs“

9 Zum kulturellen Verhältnis von Lebensreligion und Lebensethos
9.1 Ethos als „Ort“ lebensreligiöser Grenz- und Grunderfahrung
9.2 Kulturelle Immanenz des Ethos im subjektiv-gemeinschaftlichen „Bedürfen“

 

Quellenverzeichnis

Bibliographie

Zum Autor
Rolf Kühn

Rolf Kühn, Dr. phil. Paris-Sorbonne, philos. Habil. Univ. Wien; Univ.-Dozent für Philosophie in Wien, Beirut, Nizza, Lissabon, Louvain-la-Neuve, Freiburg/Br. (Leiter der Forschungsstelle für jüngere französische Religionsphilosophie); zahlreiche Veröffentlichungen in Phänomenologie, psychologischer Anthropologie, Kultur- und Religionsphilosophie; Übersetzer wichtiger Werke Maine de Birans und Michel Henrys ins Deutsche; Herausgeber der Reihe „Seele, Existenz und Leben“ im Karl Alber Verlag; Leiter des „Forschungskreises Lebensphänomenologie“ (www.lebensphaenomenologie.de); Lehrausbilder und Supervisor in Existenzanalyse (Réseau de Logothérapie France). Letzte Hauptveröffentlichungen: Subjektive Praxis und Geschichte. Phänomenologie der politischen Aktualität, 2008; Praxis der Phänomenologie. Einübungen ins Unvordenkliche, 2009; Natur und Leben. Entwurf einer aisthetischen Proto-Kosmologie, 2011; „Ungeteiltheit“ – oder Mystik als Ab-Grund der Erfahrung. Ein radikal phänomenologisches Gespräch mit Meister Eckhart, 2012; Individuation et vie culturelle. Pour une phénoménologie radicale dans la perspective de Michel Henry, 2012; L’abîme de l’épreuve. Phénoménologie matérielle en son archi-intelligibilité, 2013; Religion und passio. Texte zur neueren französischen Religionsphilosophie (Hg.), 2013.

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