Klaus Neundlinger

Warum wir füreinander wichtig sind

Praktische Philosophie und der Wert persönlicher Beziehungen

Ausstattung

Einband: Softcover; Seiten/Umfang: 244 S.

ISBN

978-3-943897-78-4

Preis

29,80 Eur (Österr.) / 28,99 Eur (D) mit MWSt.

Bezug

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Wir leben persönliche Beziehungen, doch verfügen wir nicht über sie. Dies bedeutet, dass wir uns in diesen Beziehungen angreif- und verletzbar machen. Nur so können wir uns auf andere Menschen einlassen und in der Beziehung zu ihnen wachsen. Freundschaft, Liebe, Elternschaft oder Kindsein, aber auch berufliche Beziehungen sind nicht ohne diese Verletzbarkeit denkbar. Der Wert, den Beziehungen für uns haben, wird erfahrbar, wenn wir uns in der Begegnung mit den Anderen öffnen und die Beziehung selbst als offene und gemeinsame Geschichte erleben.

Inhalt

Prolog

 

1. Persönliche Beziehungen – Entscheiden ist alles?

Eine Entscheidung ist zu treffen

Nähe und Distanz

Werte sind Erlebnisse, die der leiblichen Erfahrung entspringen

Praktische Philosophie: vernunftgeleitetes Entscheiden und Handeln

 

2. Ethik der Beziehungen – Ansprüche von innerhalb und außerhalb

Ethik und Moral: der Unterschied zwischen angewandter und Angewandter Ethik

Die zwei Seiten der Angewandten Ethik: Anspruch und Überforderung

Gegenstand der Angewandten Ethik der Beziehungen

„An sich wertvoll sein“ oder: die älteste Frage

Eine persönliche Frage

Philosophieren heißt, den Sinn einer Frage zu klären

 

3. Sind Beziehungen ihrem Wert nach unvergleichbar?

Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit zwischen Ethik und Moral

Die Beantwortung einer dringlichen Frage steht noch aus

Unvergleichbares vergleichen?

(Un-)Vereinbarkeit

Woher kommt eigentlich der Begriff „Wert“?

 

4. Wert und Wertschätzen

Vom Wert zum Wertschätzen

Drei Ebenen des Wertschätzens

Werte: extrinsisch/intrinsisch vs. instrumentell/nicht-instrumentell

Am Beispiel des Wertes der Vertraulichkeit

 

5. Beziehungen als Ausdruck wertbestimmter Einstellungen

Folgenbetrachtung: Individualismus, Utilitarismus

Beziehungen als Wert: Handlungsfolgen vs. Ausdruck von Haltungen

An einem Beispiel: Mehrsprachigkeit

 

6. Einander zugehören – die antike Idee von guter Beziehung

Philía: Einige Grundzüge der aristotelischen Freundschaftslehre

Freundschaftsgründe und Freundschaftsarten: Nutzen, Lust und Gutes

Freundschaft als Selbstverhältnis und intersubjektive Praxis

Ökonomie der Beziehungen – οἰκεῖον

 

7. Beziehungen als Ressource

Sozialer Tausch: Vom kulturellen Kapital zum Sozialkapital

Sozialkapital als privates und als öffentliches Gut

Zu-Gehören

Beziehungen als produktive Ressource: der organisationstheoretische Blick

Der ökonomische Blick auf den Wert

 

8. Wechselseitige Zeugenschaft. Freundschaftsideale heute

Fragen zum Ressourcenbegriff

Nachhaltige Gestaltung von Beziehungen im Unternehmenskontext

Von der Selbstliebe zu den Technologien des Selbst

Was ist das „Spannende“ an Beziehungen?

Beziehungen und ihre materielle Infrastruktur

Dürfen wir das denn? Beziehungen als konkrete Verpflichtungen

Der Wert der Freundschaft: Infragestellen – Lernen – Wachsen

Gut gegen Individualismus: Freundschaft als Gegen-Mittel

 

9. Einander fremd werden. Das Unheimliche an Beziehungen

Muster als Quelle von Sicherheit und Entfremdung

Das Unheimliche, das aus Brüchen in Beziehungen entsteht

Verstörung von innen: Verwerfungen in der Persönlichkeitsstruktur

 

10. Das zweite Leben.Virtuelle Räume als Beziehungsräume

Wahlfreiheit und Verfügbarkeit in Beziehungen

Virtuelle Agenten, Avatare und Gemeinschaften

 

11. Vertrauen als institutionalisierte Urteilskraft

Akzeptierte Verletzbarkeit oder: eine Praxis des Zwischen etablieren

Nichts Mechanisches: Befugnisse, Urteilskraft

Institutionelle Bedingungen und Spielräume: Vertrauen vs. Gleichgültigkeit

Moralischer Einsatz: Das Gewebe des Vertrauens

Vertrauen erhalten, Vertrauen entwickeln

Das Prinzip des Vertrauens

 

12. Vertrauen ist eine Praxis

Relationalität, Optionalität, akzeptierte Verletzbarkeit

Vertrauensklima, intakte und gute Vertrauenspraxis

Praxisvertrauen

Die Rationalität des Vertrauens: der intrinsische Wert der Praxis

 

Epilog

 

Bibliographie

Vorschau und Leseprobe

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Zum Autor
Klaus Neundlinger

Klaus Neundlinger (geb. 1973) hat Philosophie und Musikwissenschaft in Salzburg und Wien studiert. Er forscht seit vielen Jahren zu den Themen Arbeit und Organisation und hat zahlreiche philosophische, kulturwissenschaftliche und organisationstheoretische Publikationen zu Wissensarbeit, neuen Arbeitsformen, Arbeitsbeziehungen und zu Herausforderungen der Organisation im digitalen Wandel verfasst. Sein aktueller Schwerpunkt liegt in der transdisziplinären Erforschung interaktiver Technologien im Bereich des beruflichen Lernens. Er hat an der Universität L’Orientale in Neapel, an der Universität Wien, an der JKU Linz und an der Donau Uni Krems unterrichtet.

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